Ostern steht schon bald wieder vor der Tür, womit auch der Frühjahreskreis des Brauchtums beginnt. Nicht allein gibt es an den einzelnen Ostertagen unterschiedlichste Sitten, denen wir demnächst gemeinsam nachgehen wollen. Auch rund um die Osterbrunnen und Osterspiele gibt es einiges zu erzählen. Beginnen wollen wir heute mit Bräuchen, die schon jetzt praktiziert werden: Das Schmücken der Osterbrunnen und das Schüren der Osterfeuer.

Ostern gilt als Fest zur Feier der vier Elemente, die die Grundsätze der göttlichen Schöpfung und Lebensspender für die bäuerliche Bevölkerung des Fichtelgebirges sind und die sich auch im Brauchtum wiederfinden:

Das Osterfeuer (teilweise auch mit Verbrennen von Strohpuppen) symbolisiert die Wiedergeburt Christi, wobei mitgenommene Kohlestücke Schutz und Segen für das nächste Jahr bringen sollen.

Beim „Osterwasser“ ist vor allem das unbesprochene Schöpfen aus Bächen und Brunnen wichtig, um Segens- und Heilkräfte zu entfalten; das Waschen im Tau soll zudem Schön- und Gesundheit bringen. Mancherorts gibt es den Brauch, Osterwasser in verschiedene Gefäße zu füllen, wobei jedes für eine Getreideart steht. Blickt man am nächsten Tag in die Töpfe und sieht Blasen an deren Böden, heißt das, dass das entsprechende Getreide besonders gut gedeihen wird.

Jugendliche legen manchmal ein Haar in eine Schale voll Osterwasser und versuchen, anhand der Krümmung etwas über die Zukunft herauszulesen.

Osterbrunnen: An Ostern beginnt das neue, fruchtbare Jahr, zu dessen Ehre und in der Hoffnung auf allzeit gute Wasserqualität der Bauer an den fließenden Brunnen Fichtenbäumchen aufstellt (deren Dreiecksform symbolisiert die Dreifaltigkeit und den Neubeginn des Arbeitsjahres) und sie schmückt.

(Das beiliegende Photo zeigt die Mitglieder des Fichtelgebirgsverein e.V. – Ortsverein Weißenstadt, von deren Seite wir die Aufnahme stibitzt haben. Wir hoffen, das geht in Ordnung!)