Da das Fichtelgebirge sowohl historisch als auch aktuell immer schon ein #FreiraumfürMacher war, hat es sich unser AK Handwerk, Industrie und Gewerbe zur Aufgabe gemacht, besonders herausragende und prägende Persönlichkeiten in den Fokus zu nehmen.
Den Anfang machen heute Friedrich Holl und der erste Hochofen Nordostbayerns.
Im Rahmen von Bergrechtsverleihungen durch den Markgrafen Georg Friedrich zu Brandenburg Mitte des 16. Jahrhunderts für das Arzberg/Röthenbacher Revier hatte der Hammermeister Friedrich Holl von Creußen, damals auf dem Hammer bei Weidenberg, Arzberger Erzfelder gemutet und zugewiesen bekommen: nämlich eine Fundgrube auf Eisenstein und alle Metalle bei der Grübelstauden bei der Kieselmühle im Schlottenhofer Revier.
Holl erwarb weiter den Oberen Hammer an der Röslau am Eingang zum Gesteinigt, das zugehörige Hammergut mit Wohnhaus lag auf dem Trompetenberg.
Die meist unzulänglichen Wasserverhältnisse der Röslau veranlassten Holl, das Unternehmen in den vom Markgrafen Georg Friedrich gepachteten Unteren Hammer (heute Hammerweg 2) an der Röslau zu verlegen.
Das geförderte Erz wurde ursprünglich auf einfachste Weise im sog. Rennofen geschmolzen. Die nächst fortgeschrittene Schmelzmethode bot der Stückofen. Es war dies ein Schachtofen der einen eingeschränkten Dauerbetrieb schon zuließ.
Im Jahre 1574 legte Friedrich Holl den ersten sog. „Hohe Ofen“ im gesamten eisenverarbeitenden Gebiet Nordostbayerns an.
Erst 1602 erfolgte der Bau eines weiteren Hochofens in Fichtelberg/Gottesgab.
Dieser „Hohe Ofen“, ein Vorläufer des späteren eigentlichen Hochofens, befand sich in Arzberg etwas nördlich der Oberen Rohrschmiedsmühle (Kammerer Mühle) am Südhang des Flitterbachtals, wo die die Plannummer 1021 heute noch den Namen „Wiese beim Hochofen“ oder
„Bei der Rohrschmiedsmühle“ trägt. Der Hohe Ofen ist geeignet für den Durchsatz größerer Erzmengen und damit einer Steigerung der Eisenproduktion, er arbeitete mit Holzkohlenbetrieb, die Blasebälge werden mit der Wasserkraft des Flitterbaches betrieben und zusätzlich der natürlichen Luftzug im Flitterbachtal genutzt.
Der Hohe Ofen wurde im 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) zerstört und von Benedikt Beutner neu errichtet.
Vielen Dank an Günter Ide und den AK Industrie, Handwerk und Gewerbe!
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