Die Konfirmation gilt als jenes Fest, bei dem die Jugendlichen in die erwachsene Gemeinschaft der christlichen Kirche aufgenommen werden. Damit gingen einige wichtige Bräuche einher, die insbesondere für die Paten von großer Bedeutung waren:
Bei der Taufe nämlich hatte der Pate (auch Taufzeuge) die Bürgschaft über das Seelenheil des noch unmündigen Kindes übernommen. Mit dessen Konfirmation allerdings wird er von dieser Pflicht entbunden, wodurch sich auch das Osterbrauchtum ändert: War es vorher üblich gewesen, dem Patenkind verschiedenfarbige Eier zu schenken (über deren Bedeutung erfahrt ihr am Ostersonntag genaueres ;-)), muss er nun die „Beichtware“ organisieren, wozu bei Knaben ein schwarzer Anzug, Schuhwerk, Handschuhe und eine Uhr, bei Mädchen ein Kleid, Schuhe und ein Halskettchen mit Anhänger gehören. Ferner bekommen die Kinder ein Gesangbuch, etwas Geld, sowie ein farbiges und ein weißes Taschentuch.
Neben dem Gottesdienst ist insbesondere das Zelebrieren der Gemeinschaft von großer Bedeutung: Daher schließt sich an die Besuche der Kirche auch stets das „Einkehren“ im Wirtshaus an, ehe – mittlerweile leider nicht mehr allzu häufig anzutreffen – am Montag nach der Konfirmation ein gemeinsamer Ausflug/eine gemeinsame Wanderung unternommen wird, wovon eine seltene Aufnahme von 1937 zeugt.
(Photo: Sammlung Adrian Roßner)
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